Die Sonnenblume

Ein Freund aus Afghanistan hat mir eine kleine Geschichte aus seiner Heimat erzählt. In seiner Familie gab es Streit. Er ging und besorgte eine Sonnenblume. Hinein in die Eskalation sorgte er sich um eine Veränderung. Er brachte ein Symbol der Freude, ein alltägliches Weihnachten, ein Lachen, eine Zuversicht, mitten in eine belastende Situation hinein.
In einem meiner Songprojekte mit Kindern aus den verschiedensten Ländern fragte ich: »Wie hat es euch heute gefallen?« Ein Mädchen antwortete mir in gebrochenem Deutsch: »Ein schönes Tag.« Ihre Worte brachten Sonnenstrahlen in unser Miteinander. Wir fühlten uns wohl und haben gespürt: »Ja, so könnte es gehen?«

Kann mich die Botschaft von Weihnachten in meiner »Ja, so könnte es gehen - Suche« inspirieren?
Ich wollte n der Elektroabteilung eines Baumarktes eine Lichterkette kaufen. Die Auswahl war derartig groß, ich wusste nicht, welche ich nehmen sollte. Es herrschte ein wirklicher Überfluss an Licht - an künstlichem Licht. Es kam mir vor, als trotzte man einer gefühlten Dunkelheit mit Überfluss. Jedes Jahr fragen wir uns schon im Herbst, wenn die ersten Lebkuchen im Regal stehen, was das mit dem Sinn von Weihnachten zu tun hat? Ich könnte sagen: »Es interessiert doch so woe so keinen mehr.«

Nein, ich glaube, die Suche nach einem Licht, das dem inneren Menschen leuchtet, ist größer, denn je. Die unzähligen Lichterketten in den Baumärkten sind, auch wenn sie für unser menschliches Auge noch so hell erscheinen, kein Ersatz dafür. Je größer der Überfluss, um so stärker die Suche, als glaube man, mit beeindruckenden Inszenierungen, noch gigantischeren Weihnachtsmärkten, oder Fernsehshows könne man dieses Licht »inszenieren.«
Jesus kam in die Dunkelheit dieser Welt, so die Weihnachtsbotschaft. Was bleibt, wenn die künstlichen Weihnachtslichter wieder ausgeschaltet worden sind? Ein inneres Licht, eine Hoffnung, vielleicht sogar die Chance für eine Veränderung? Ich denke an die Sonnenblume meines afghanischen Freundes.    

 

Lukas 2: 8-14: In dieser Nacht bewachten draußen auf den Feldern vor Bethlehem einige Hirten ihre Herden. plötzlich trat ein Engel des Herrn zu ihnen, und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie. Die Hirten erschraken sehr, aber der Engel sagte: »Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch eine Botschaft, die das ganze Volk mit großer Freude erfüllen wird: Heute ist für euch in der Stadt, in der schon David geboren wurde, der versprochene Retter zur Welt gekommen. Es ist Christus, der Herr. Und daran werdet ihr ihn erkennen: Das Kind liegt, in Windeln gewickelt, in einer Futterkrippe!« Auf einmal waren sie von unzähligen Engeln umgeben, die Gott lobten: »Ehre sei Gott im Himmel! Denn er bringt der Welt Frieden und wendet sich den Menschen in Liebe zu.«

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